Wand 2011-01-25T00:00:00Z Tür aus der Wand

Schiebetüren stellen eine ideale Ergänzung zu Trockenbauwänden dar. Systeme, die keine konstruktive Einheit mit der Unterkonstruktion bilden und sich ohne Schnittstellenprobleme montieren lassen. (Fotos: Eclisse)

Schiebetüren und Trockenbauwände ergänzen sich gegenseitig perfekt. Die Trockenbauwand profitiert vom Einbau der Schiebetür, weil diese ihr die Möglichkeit bietet, sich jenseits ihrer Funktion als Raumabschluss auch als eigenständige Funktionseinheit im Gebäude zu präsentieren. Das verbessert ihre Wertigkeit.

Die Schiebetür profitiert von dieser Symbiose auf andere Weise. Im Massivbau mit gemauerten Wänden ist die Schiebetür aufgrund des zusätzlichen Aufwandes und der damit verbundenen Kosten nie über den Status eines Exoten hinausgekommen. Die zweischalige Trockenbauwand dagegen lässt sich mit minimalem Aufwand zur Aufnahme von Schiebetüren aufrüsten. Hier profitiert die Schiebetür von dem System ‚Zweischaligkeit‘.

So ist es kein Wunder, dass in dem Maße, in dem sich der Trockenbau durchgesetzt hat, in seinem Windschatten auch die Schiebetür sich deutlich leichter im Markt tat. Vorreiter bei den Schiebetüren für Trockenbauwände in Deutschland waren natürlich die Systemgeber der GK-Technologie. Sie hatten als Erste Systeme, die zu ihren Wänden passten. Doch aus Kostengründen, aber auch aus dem Systemgedanken heraus, nutzen ihre Schiebetüren die Unterkonstruktion der eigenen Trockenbau-Ständerwand. Dies klingt zunächst einleuchtend, verkompliziert aber den Einbau vor Ort. Um die Tür einzubauen, muss an mehreren Stellen von der Konstruktion und dem Arbeitsablauf herkömmlicher Unterkonstruktionen abgewichen werden. Dies kann im Einzelfall darauf hinauslaufen, dass die Reihenfolge der Arbeitsschritte sich verändert, dass Profile gedreht werden müssen oder im Türbereich Spezialprofile den Platz von herkömmlichen CW-Profilen einnehmen. Wenn richtig montiert wurde, funktioniert diese kombinierte Wand/Tür-Lösung natürlich einwandfrei, doch sie stellt deutlich mehr Anforderungen an das Know-how als ein anderes System.

Unternehmen aus der Türenbranche konnten deshalb mit einem alternativen Schiebetürensystem im Trockenbau Fuß fassen. Bei diesem ist die Unterkonstruktion der Schiebetür komplett von der Unterkonstruktion der Wirts-Wand abgekoppelt. In Analogie zu den Systemen der Sanitärtechnik wird bei diesen Systemen ein eigenständiges Rahmenmodul gebaut, das als Gesamtteil in die entsprechend vorbereitete Wand implantiert wird. Es wird zwischen die Ständer eingestellt und mit diesen verschraubt. Wandunterkonstruktion und Türunterkonstruktion sind zwei voneinander komplett getrennte Systeme.

Aus dieser konstruktiven Trennung ergibt sich beispielsweise die Möglichkeit von Vorfertigung, denn das Modul kann zeitversetzt in der eigenen Werkshalle stressfrei zusammengebaut werden und kommt als Fertigteil auf die Baustelle, wo es zeitversetzt von Monteuren, die keine Spezialkenntnisse mehr benötigen, in die Wand eingesetzt werden kann.

Mithilfe solcher Türkastenmodule lassen sich die Prozesse auf der Baustelle entkoppeln, mit weniger Aufwand takten und wirtschaftlicher montieren.

Ein Anbieter solcher modular aufgebauter Elemente ist die Fa. Eclisse aus Italien. Sie bietet inzwischen auf dem deutschen Trockenbaumarkt ein Potpourri an unterschiedlichen Bausätzen. Der Kunde hat die Wahl dreier unterschiedlicher Wandstärken (100/125/150) und kann unter ein- und zweiflügligen Türen aussuchen. Die oben abgebildete Montagefolge zeigt, wie diese Rahmenkästen zusammengesetzt werden.

zuletzt editiert am 23. Februar 2022