Sich von neuer und erneuerter Architektur inspirieren lassen – Gelegenheit dazu bietet der „Tag der Architektur“. 156 Wohnhäuser, Quartiere, Gärten und Grünanlagen in 80 Städten und Gemeinden stehen am 28. und 29. Juni 2025 für Besucher offen.
„Vielfalt bauen!“ lautet das Motto, unter das die deutschen Architektenkammern das größte bundesweite Architekturevent in diesem Jahr gestellt haben: In Nordrhein-Westphalen laden Gebäude der verschiedensten Typen inklusive aller möglicher Bauaufgaben zum Entdecken ein: vom Tiny House bis zum großen Bürokomplex, von generationsübergreifenden Wohnsiedlungen bis zu Bildungs- und Forschungsbauten, von der atemberaubenden Fassade bis zum außergewöhnlichen Innenausbau.
„Viele der Objekte, die unsere Mitglieder präsentieren, spiegeln sowohl den Wandel im Planen und Bauen als auch gesellschaftliche Herausforderungen, für die unser Berufsstand konkrete Lösungen entwickelt“, erklärt der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Ernst Uhing. So habe sich der Schwerpunkt der Projekte vom Neubau auf die klimaschonende Weiterentwicklung des Gebäudebestandes verlagert. Auch der Anspruch, Bauwerke kreislaufwirtschaftlich zu planen und möglichst wenig neue Baustoffe zu verwenden, lasse sich an zahlreichen Beispielen ablesen. „Architektur hat immer auch einen gesellschaftlichen Auftrag“, unterstreicht Kammerpräsident Uhing. Dies komme bei inklusiven Wohnprojekten ebenso zum Ausdruck wie bei Nachbarschaftskonzepten und an Kita- und Schulbauten.
Der „Tag der Architektur“ jährt sich in NRW zum 30. Mal. Viele tausend Architekturfans und Bauinteressierte nutzten in den vergangenen Jahren das große Architekturevent am letzten Juni-Wochenende, um sich über gestalterische Trends und technische Entwicklungen beim Bauen und Wohnen zu informieren und sich mit den Planerinnen und Planern über ihre Ideen auszutauschen. Durch eine umfassende Berichterstattung der Medien werden die vorgestellten Bauwerke von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen. Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen betrachtet den Tag der Architektur deshalb als wichtigen Beitrag zum baukulturellen Diskurs in Deutschland.
Trends und Themen 2025
Der Tag der Architektur reflektiert stets auch gesellschaftliche Entwicklungen. Das grundlegende Thema „Klimaschutz“ liegt beim Planen und Bauen weiterhin zentral im Fokus, wie u. a. die zahlreichen Projekte zur Um- und Weiternutzung des Gebäudebestandes sowie zur energetischen Sanierung zeigen. Bildungsbauten, Gemeinschafts- und Baugruppen-Wohnprojekte, Nachverdichtungen, Barrierefreiheit und Umnutzungen sowie die anspruchsvolle Gestaltung von Gärten und Grünzonen sind einige der spezifischen Bauaufgaben, die sich an den TdA-Bauten 2025 ablesen lassen. Wie Architektur positiv in der Stadtgesellschaft wirken kann und in schwierigen Zeiten auch sichtbare Zeichen der Solidarität aussendet, zeigen beispielsweise der Neubau der Tafel in Duisburg (Druschke Architektur) oder das Projekt Kurzzeitwohnen für Kinder mit Hilfebedarfen in Bochum (Kemper Steiner & Partner Architekten). Zu besichtigen sind aber auch spektakuläre Bürobauten wie „Materna - Am Phoenixpark" in Dortmund (Gerber Architekten) oder das „X Dock Büro am Mittelhafen“ in Münster (Kleihues + Kleihues Gesellschaft von Architekten). Auf großes Interesse dürften auch wieder besondere Einfamilienhäuser stoßen wie beispielsweise ein villenartiger Neubau in Ennigerloh (thomas Becker_architekten).
Hintergrund zum „Tag der Architektur“
Der „Tag der Architektur“ hat sich bundesweit als Architekturevent vor Beginn der Sommerferien fest etabliert. Architektinnen und Architekten, Innenarchitektinnen, Landschaftsarchitekten- sowie Stadtplanerinnen und Stadtplaner sind vor Ort, um gemeinsam mit ihren Auftraggebern neue oder erneuerte Bauten vorzustellen, die Besonderheiten der Architektur zu erläutern und Fragen der Besucher zu beantworten. Vorgestellt werden in Nordrhein-Westfalen Bauten, die in den vergangenen fünf Jahren in unserem Bundesland realisiert wurden; für Objekte der Landschaftsarchitektur und Stadtplanung gilt eine Frist von acht Jahren.
Objekte in Katalog und Internet-Datenbank abrufbar
Alle Objekte werden ab Anfang Mai über eine Internet-Datenbank mit Fotos und Kurzbeschreibungen auf der Homepage der Architektenkammer NRW abrufbar sein. Hier können auch die genauen Öffnungszeiten der Bauwerke nachgeschlagen werden.
Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen stellt alle Bauten und Objekte zum „Tag der Architektur 2025“ zudem in einem kompakten Katalog vor, der ab Anfang Mai vorliegt und schon jetzt vorbestellt werden kann unter Tel.: (0211) 49 67-12 bzw. per Mail an tda@aknw.de.