Quelle: Eurobaustoff

AusbauNews 20. December 2022 Rückgänge beim Neubau erwartet

Zur Herbsttagung der Eurobaustoff-Fachgruppe Putze/WDVS am 1. Dezember kamen rund 60 Teilnehmer aus 38 Gesellschafterhäusern nach Frankfurt. Wirtschaftlich präsentiert sich die Fachgruppe solide, wohlwissend dass das Umsatzplus eher preisgetrieben ist. Für 2023 stellt man sich allerdings auf Rückgänge im Neubaugeschäft ein.

Auf der Tagungsagenda stand, neben der aktuellen Entwicklung der Fachgruppe und einem Überblick zur Branchenentwicklung in anspruchsvollen Zeiten, der Zukunftsmarkt Sanierung im Fokus. Doch zuvor stellte Mario Mühlbauer, Bereichsleiter Hochbau, die Umsatzentwicklung im Warenbereich Hochbau für die ersten zehn Monate des laufenden Geschäftsjahres vor. Danach erreichte der Hochbau im genannten Zeitraum ein Plus von 9,5 Prozent. Im Segment Putze/WDVS lag das Umsatzplus bei 11,5 Prozent, das in erster Linie preisgetrieben sei.

Mit einem Ausblick auf 2023 ordnete Mühlbauer das aktuelle Marktgeschehen für die Fachgruppen-Mitglieder ein: „Noch ist die Pipeline bei Bauunternehmen und Handwerkern mit Aufträgen bis zum 2. Quartal 2023 relativ gut gefüllt. Spürbare Rückgänge wird als erstes das Neubaugeschäft erfahren und hier besonders der Wohnbau.  Umsatzchancen bietet weiterhin der Renovierungsmarkt und damit in erster Linie die energetische Sanierung. Wie sich der Markt hier entwickeln wird, hängt aber zum Teil von der weiteren Förderungspolitik ab. Aktuell gehen wir davon aus, dass die Margen im nächsten Jahr zunehmend unter Druck geraten werden.“

Robin Szkudlarek, stellv. Fachbereichsleitung Putze/WDVS/Bauchemie, stellte die Aus- und Weiterbildungsangebote der Eurobaustoff Akademie vor. Kevin Thomas Curcio, Fachbereichsleitung Logistik & Entsorgung, schaltete sich per Video dazu und informierte das Plenum über das Thema „Entsorgung im Baufachhandel“. Dabei wies Curcio auf die gesetzliche Verpflichtung zur Entsorgung von Transportverpackung hin und stellte das kooperationseigene Rücknahme-System vor, das gewährleiste, dass alle Abfälle aus der Transportverpackung für die Gesellschafter kostenfrei entsorgt werden, wenn ein Anschluss an das System erfolgt ist.

Energetische Sanierung ganzheitlich gedacht

Erstmalig stand für die Fachgruppe eine Podiumsdiskussion auf dem Programm, die den Zukunftsmarkt Sanierung beleuchtete.  Inhaltlich ging es in erster Linie darum, sich gemeinsam über die Schaffung von regionalen Netzwerken aus Energieberatern, Handwerkern, dem Baufachhandel, der Industrie und den regionalen Banken bei der energetischen Sanierung auszutauschen und auf Praxistauglichkeit zu überprüfen. Tenor vor Ort: Der Baufachhandel ist in der vorgestellten Konstellation eines regionalen Netzwerkes, in der Pole-Position, um das Heft des Handelns in die Hand zunehmen und den Markt der energetischen Sanierung gemeinsam mit den Netzwerk-Partnern erfolgreich zu entwickeln.

Abschließend freuten sich die Teilnehmenden auf den Fachgruppen-Abend, der traditionell mit geladenen Vertretern aus der Industrie begangen wird. Im Rahmen seiner Eröffnungsrede begrüßte Hartmut Möller, Geschäftsführer Einkauf und Gesellschafterbetreuung, zunächst die rund 130 Gäste, bevor er den inhaltlichen Faden der Fachgruppentagung aufgriff und die momentane Lage für die Branche skizzierte. Auch in einer Krise gebe es weiterhin Potenziale entlang der Wertschöpfungskette Bau. „In Summe sehen wir unsere Gesellschafter mit dem Dienstleistungscampus als Erfolgsmodell für unsere mittelständisch geprägte Kooperation sehr gut aufgestellt und sind daher vorsichtig optimistisch. Wir wollen den Herausforderungen einer vielschichtigen Krise wie der aktuellen weiterhin mutig entgegentreten und die Chancen, die sich auch in diesen Zeiten ergeben, nutzen. Dazu brauchen wir eine verlässliche Zusammenarbeit zwischen Industrie, Fachhandel und Fachhandwerk, die auf Vertrauen und Fairness basiert und für den Erfolg unseres Geschäfts in diesen Zeiten unerlässlich ist“, führte Möller in Frankfurt aus.

zuletzt editiert am 20.12.2022