Zum zweiten Mal bat der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) Mitte Mai zum Parlamentarischen Frühstück auf das Dach des Reichstages. Zahlreiche Abgeordnete des Deutschen Bundestages waren der Einladung gefolgt. Es entstand eine lebhafte Diskussion darüber, dass Wärmeschutz und Wärmepumpe zusammengehören.
In seiner Begrüßung skizzierte VDPM-Vorsitzender Christoph Dorn den Abgeordneten die Inhalte der Gemeinschaftsstudie des Forschungsinstituts für Wärmeschutz (FIW) und des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) „Wärmeschutz und Wärmepumpe – warum beides zusammengehört“. Die Wissenschaftler hatten in ihrer Studie im Auftrag des VDPM zusammengefasst, dass „ein guter Wärmeschutz … unverzichtbar für die Erreichung der Klimaschutzziele im Gebäudesektor ist“.
Der VDPM-Vorsitzende zeigte sich deshalb von der aktuellen Kommunikation der Bundesregierung irritiert, die allein die Wärmepumpe als Mittel auf dem Weg zum klimaneutralen Gebäudebestand sieht. Christoph Dorn stellte klar, dass der VDPM dies nicht so sieht. „Nur wenn der Energiebedarf entscheidend gesenkt wird, kann eine Wärmepumpe effizient arbeiten – und nur dann können wir den hohen Strombedarf überhaupt mit erneuerbarer Energie decken,“ so Dorn. „Unserer Meinung nach können wir die Herausforderung nur mit einem Dreiklang aus erneuerbarer Energie, Heizungstechnik und Wärmeschutz meistern. Alle drei Elemente gehören untrennbar zusammen, wenn wir Erfolg haben wollen.“
Dr. Hans-Joachim Riechers, VDPM-Hauptgeschäftsführer, sprach sich im Rahmen der aktuell verhandelten Novelle des Gebäudeenergiegesetzes dafür aus, den Wärmepumpen-Einbauzwang für einen gewissen Zeitraum auszusetzen, wenn Gebäude für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe nicht geeignet sind. „Die Gebäudeeigentümer sollen – verbunden mit einer Verpflichtung – Zeit bekommen, die Gebäude zunächst mit einer Wärmedämmung zu versehen und damit Niedertemperatur-ready zu machen. Diese „Entzerrung“ habe den Vorteil, dass damit Zeit für den Ausbau der erneuerbaren Energien gewonnen wird,“ sagte Dr. Riechers.
Wechsel in der Hauptgeschäftsführung des VDPM
Seit dem 01. Mai 2023 ist zudem Lars Jope neuer Hauptgeschäftsführer des Verbandes für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM). Zusammen mit Antje Hannig, Geschäftsführerin Marketing & Technik, bildet er das neue Führungsteam. Lars Jope folgt auf Dr. Hans-Joachim Riechers, der sich Ende August 2023 nach 35 Jahren in den Ruhestand verabschieden wird.

Dr. Riechers hat den Verband 2018 nach Berlin geführt und dort in kürzester Zeit fest etabliert. „Heute ist der VDPM im politischen Berlin eine anerkannte Institution. Trotzdem müssen wir uns jeden Tag neuen Herausforderungen stellen, neue Partner finden, unser Netzwerk ausbauen und dürfen nie nachlassen, unsere Interessen einzubringen – mit Gesprächen, Studien, Veranstaltungen, Fachdialogen und in den Medien“, fasst Dr. Riechers seine Tätigkeit zusammen. Sein Nachfolger RA Lars Jope (48) war zuvor in diversen Leitungsfunktionen beim Verband der Messdienstunternehmen ARGE HeiWaKo, beim internationalen Großhandelskonzern Metro AG und bei den Industrieverbänden der Energiewirtschaft VIK in Berlin und IFIEC Europe auf EU-Ebene in Brüssel tätig.
„Die Bauwirtschaft steht vor einer großen ökologischen Transformation. Themen wie Klimaschutz und Energieeffizienz stehen ebenso im Fokus wie Nachhaltigkeit. Für eine erfolgreiche Umsetzung dieser Themen braucht es einen engen Austausch innerhalb der Mitgliedschaft und mit den Partnern sowie den intensiven Dialog mit politischen Entscheidungsträgern. Diesen will ich gerne vorantreiben“, erklärt Lars Jope.