Eine moderne, weiße Wendeltreppe in einem Museum mit hölzernem Boden und Kunstwerken an den Wänden.
Der rundum erneuerte Kunstpalast ist eine Bereicherung für die Kunstmetropole Düsseldorf und weit darüber hinaus. (Quelle: SAINT-GOBAIN RIGIPS GmbH)

AusbauNews 2025-09-16T07:59:40.822Z Kunstpalast Düsseldorf: So lief der Innenausbau

Drei Jahre dauerte die Sanierung des Düsseldorfer Kunstpalastes. Für den Innenausbau erhielt die Ruben Peter Ausbau GmbH den ersten Preis der „Rigips Trophy 2024 / 2025“.

Seit letztem Jahr ist der 1926 errichtete und seitdem mehrfach umgebaute Kunstpalast wieder Anziehungspunkt für Kunstinteressierte von nah und fern. Für den Komplettausbau war die Ruben Peter Ausbau GmbH aus Floh-Seligenthal (Niederlassung Nordrhein-Westfalen) verantwortlich. Zu den besonderen Herausforderungen der Trockenbau-Spezialisten zählten der nach statischen Vorgaben auszuführende Bau schmaler, bis zu sechs Meter hoher Vorhangschalen, die Errichtung von Installationswänden mit sehr hoher Lastenanforderung sowie die anspruchsvolle innenraumseitige Bekleidung des bestehenden Sheddaches. Die unabhängige Experten-Jury der „Rigips Trophy 2024 I 2025“ zeigte sich von der in hohem Maße raum- und gestaltprägenden Umsetzung des Trockenbaus begeistert und zeichnete das Team um Geschäftsführer Ruben Peter für seine hohe Ausbaukunst mit dem 1. Platz in der Wettbewerbskategorie „Kultur, Bildung, Freizeit“ aus. Und bei der Preisverleihung der Internationalen Trophy 2025 in Paris wartete eine weitere Auszeichnung auf die Ausbauprofis – ein herausragender zweiter Platz in der Kategorie „Culture, Education & Leisure“ und damit die „Vize-Weltmeisterschaft im Trockenbau“.  

Der rundum erneuerte Kunstpalast ist eine Bereicherung für die Kunstmetropole Düsseldorf und weit darüber hinaus. Gedacht ist der Palast als Wohlfühlort für Besucher jeden Alters, unabhängig von künstlerischem Vorwissen. Der dreiflügelige Gebäudekomplex hat eine Grundfläche von rund 10.000 Quadratmeter und umschließt einen Sammlungsflügel und einen Ausstellungsflügel. Bei laufendem Ausstellungsbetrieb wurde der 5.000 Quadratmeter umfassende Sammlungsrundgang komplett neugestaltet und auch inhaltlich neu konzipiert. Von den im Besitz des Kunstpalastes befindlichen rund 130.000 Werken werden heute etwa 800 Werke aus elf Jahrhunderten gezeigt. Der Rundgang führt durch 49 Räume und über zwei Ebenen, die über eine skulptural anmutende Wendeltreppe miteinander verbunden sind. Dank der Öffnung zahlreicher, früher verschlossener Fenster sind die Ausstellungsräume in helles, freundliches Licht getaucht. Seit dem Umbau bietet der Kunstpalast seinen Besucherinnen und Besuchern darüber hinaus eine attraktive Gastronomie mit rund 140 Sitzplätzen im Innen- und Außenbereich.  

Viele Einzelfälle statisch berechnet  

Das Team der Ruben Peter Ausbau GmbH musste dabei mehrere Aufgaben meistern: Wand- und Deckenbekleidungen mussten in vielen unterschiedlichen Ausführungen umgesetzt werden, wobei höchste Anforderungen an Ebenflächigkeit und Oberflächenqualität bestanden. Darüber hinaus waren die Spezialisten verantwortlich für Produktion, Lieferung und Einbau der hochwertigen, überbreiten, überhohen und überschweren Innentüren, die nach neuen Konzepten speziell für den Museumsbau hergestellt worden waren. „Für den Komplettausbau des Kunstpalastes waren zahlreiche Einzelfalllösungen erforderlich„, erklärt Geschäftsführer Ruben Peter. „Damit verbunden war eine große Zahl umfangreicher Werkstatt- und Montagepläne sowie eine Vielzahl statischer Berechnungen.“ Ein Hauptgrund dafür sei das komplexe Zusammenwirken von Innentüren, Bauelementen, Decken und Wänden gewesen.  

Türen und Wänden mussten aufeinander abgestimmt werden 

Besonders anspruchsvoll sei etwa das Zusammenspiel von Türen und Wänden in den Ausstellungsbereichen gewesen. „Die großen und schweren Türen müssen vielfältige Anforderungen an architektonische Gestaltung, Sicherheit, Brand-, Schall- und Einbruchschutz erfüllen und waren im perfekten Zusammenspiel mit den Wandkonstruktionen zu planen und auszuführen. Andererseits mussten die Wände beziehungsweise Vorsatzschalen exakt auf die Türen abgestimmt werden. Hier kamen also zwei Gewerke zusammen, die beide in unsere Hand gelegt wurden. Das Resultat waren eine reibungslose Ausführung und perfekte Ergebnisse.“ 

Hohe Vorsatzschalen waren eine Herausforderung  

Zu den größten Herausforderungen gehörte der nach statischen Vorgaben auszuführende Bau der zahlreichen Ausstellungswände mit schmalen, bis zu sechs Meter hohen, tragfähigen Vorsatzschalen. Hinzu kam die Errichtung von Installationswänden mit besonders hoher Lastenanforderung. Die Wände sollten später Einbauteile wie Feuerlöscher oder Piktogramme aufnehmen können und darüber hinaus in Teilen begehbar sein.  

„Für die Ausstellungsräume war es der Wunsch des Bauherrn, dass die Kunstwerke völlig unabhängig von ihrem Gewicht an jeder beliebigen Wand angebracht werden können. Angesichts wechselnder Ausstellungen und Exponate sollte also jede Wand den unterschiedlichsten Belastungen standhalten können, weshalb eine Tragfähigkeit von einem Kilonewton pro Quadratmeter gewährleistet sein musste.“

Schwere Lasten befestigen ohne Dübel 

Um die geforderte Tragfähigkeit der Ausstellungs- und Installationswände sicher zu erreichen, kam die massive Trockenbauplatte „Rigips Habito“ einschließlich einer speziell darauf abgestimmten Unterkonstruktion zum Einsatz. An den robusten Platten können auch schwere Lasten mit handelsüblichen Schrauben und Schraubendreher befestigt werden, Dübel und Bohrmaschine sind nach Herstellerangaben nicht erforderlich.  

Verstecktes Lüftungssystem 

Weil ein sichtbares Lüftungssystem etwa über das bestehende Sheddach nicht in Frage kam, bauten die Ausbauprofis hinter den Vorsatzschalen versteckte Belüftungssysteme ein. Die Belüftung und Klimatisierung der Räume erfolgt über eine Vielzahl etwa zehn Millimeter schmaler Schattenfugen zwischen Wand und Decke beziehungsweise Wand und Boden.  

Besonders hohe Ansprüche an die handwerkliche Ausführungsqualität stellte die Bekleidung des beheizten Sheddaches in Verbindung mit der auszuführenden Decke aus einem Glasgranulat-Akustiksystem. Da die Deckensymmetrie durch hochwertige Einbaukomponenten, wie zum Beispiel Lüftungsfugen, stark beeinflusst und strukturiert wird, musste jede Deckenplatte individuell als Einzelstück ausgeführt werden. Die besonders kleinteilige Ausführung gestaltete sich äußerst anspruchsvoll und war mit hohem Aufwand verbunden. 

Perfekte Oberflächen für die Kunst 

Höchster Wert wurde auch auf die Oberflächenqualität der Wände gelegt. „Die Kunstwerke sollten vor einer glatten, ebenmäßigen Wand hängen, damit der Betrachter nicht durch Unregelmäßigkeiten des Hintergrundes abgelenkt wird. Deshalb musste die Ausführung den höchsten Anforderungen an Ebenflächigkeit und Oberflächenqualität entsprechen.  

Zweifach ausgezeichnet 

Für ihre außerordentliche Leistung wurden die Ausbauprofis rund um Ruben Peter gleich doppelt belohnt: Neben dem 1. Platz bei der deutschen Rigips Trophy 2024 I 2025 in der Kategorie „Kultur Bildung Freizeit“ eroberte die Ruben Peter Ausbau GmbH mit dem Kunstpalast Düsseldorf einen herausragenden zweiten Platz bei der 14. Saint-Gobain Gypsum International Trophy 2025 in der Kategorie „Culture, Education & Leisure“.  

Bautafel

Bauherr:

Stiftung Museum Kunstpalast Düsseldorf

Architekten:

Sieber Architekten, Düsseldorf

Bauleitung:

wp2architekten Weber + Pett PartG mbB, Düsseldorf

Trockenbau:

Ruben Peter Ausbau GmbH, Floh-Seligenthal, (Niederlassung NRW)

Fachberater Trockenbausysteme:

Udo Struensee, Michael Witkowski, Saint-Gobain Rigips GmbH

zuletzt editiert am 16. September 2025