Die Egger Gruppe, ein international tätiger Holzwerkstoffhersteller, blickt auf ein volatiles Geschäftsjahr 2022/2023 zurück, das gekennzeichnet war von einer Reihe von negativen Randbedingungen. Trotzdem wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr ein moderates Umsatzplus erwirtschaftet bei einem gruppenweiten Umsatz von 4,45 Mrd. Euro.
„Wir freuen uns, dass wir in der aktuell herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr abschließen konnten. Die Nachfrage nach unseren Produkten war während der Pandemie extrem hoch. Wir sehen nun eine Rückkehr unserer wesentlichen Kennzahlen auf ein stabiles und langfristig nachhaltiges Niveau“, so Thomas Leissing, Gruppenleitung Finanzen/Verwaltung und Sprecher der Gruppenleitung, bei der Jahrespressekonferenz am Stammsitz in St. Johann in Tirol (AT).
Egger berichtet für das Geschäftsjahr 2022/2023 einen Anstieg im Umsatz, jedoch einen Rückgang im Ergebnis: So wurde ein gruppenweiter Umsatz von 4.449,7 Mio. EUR (+5,1 % zum Vorjahr) erwirtschaftet. Das EBITDA belief sich auf 602,5 Mio. EUR (–31,3 % zum Vorjahr) und die EBITDA-Marge betrug 13,5 % (Vorjahr 20,7%). Damit pendelt sich das Ergebnis nach der hohen Nachfrage während der Pandemie auf einem langfristig nachhaltigen Level ein. Die Eigenkapitalquote liegt mit 45,9 % weiterhin auf einem hohen Niveau.
Der Ausbau läuft besser als der klassische Bau
Die Entwicklung in den einzelnen Produktbereichen fiel im abgelaufenen Geschäftsjahr unterschiedlich aus. „Die Marktlage ist eine völlig andere als in den vergangenen Boom-Jahren. Auswirkungen auf die Nachfrage ergeben sich insbesondere durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten und den Rückgang der Baugenehmigungen“, so Michael Egger jun., Gruppenleitung Vertrieb/Marketing. Der Bereich Decorative Products (Produkte für den Möbel- und Innenausbau) erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022/2023 einen unkonsolidierten Umsatz von 3.783,4 Mio. EUR (+8,9 % zum Vorjahr). Die Division Flooring Products liegt mit einem unkonsolidierten Umsatz von 511,1 Mio. EUR um +0,8 % ebenfalls leicht über dem Vorjahr. In beiden Produktbereichen erklären sich die Umsatzzuwächse im Wesentlichen durch die kostenbedingten Preissteigerungen. In der Division Building Products (Bauprodukte wie OSB und Schnittholz) fiel der unkonsolidierte Umsatz um –18,7 % auf 434,8 Mio. EUR.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/2023 wurden Investitionen inklusive Akquisitionen in der Höhe von 540,6 Mio. EUR (Vorjahr: 293,6 Mio. EUR) getätigt. Der Investitionsfokus lag auf den Bereichen Kreislaufwirtschaft, erneuerbare Energie und optimierte Logistik sowie auf weiteren Veredelungskapazitäten. Schon jetzt stammen 65 % des vom Unternehmen eingesetzten Holzes aus Recycling oder Nebenprodukten industrieller Holzbearbeitungsschritte, wie Hackschnitzel oder Sägespäne. 70 % der eingesetzten Energie werden aus erneuerbaren Quellen bezogen. Der Holzwerkstoffhersteller verfolgt die Zielsetzung, beide Anteile künftig noch weiter zu steigern.
Gedämpfte Erwartungen für das Geschäftsjahr 2023/2024
Die anhaltende Krise in der Ukraine, die volatilen Energie- und Rohstoffmärkte, die in wesentlichen Absatzregionen anhaltend hohe Inflation und weitere drohende geopolitische Krisen sowie die enormen Herausforderungen des Klimawandels sind bestimmende Elemente im gesamtwirtschaftlichen Ausblick. „Eine Vorausschau für die nächsten Monate ist überaus schwierig. Wir sind dennoch überzeugt, dass wir mit unserer strategischen Ausrichtung des langfristigen Wachstums aus eigener Kraft die richtigen Weichen gestellt haben. Wir setzen weiterhin auf Produktvielfalt, Marktdiversifizierung, stabile Beziehungen mit unseren Partnern und stetige Innovationen für unsere Kunden. Zudem werden wir uns stark auf eine weitere Verbesserung unserer Nachhaltigkeitsleistung fokussieren“, so Thomas Leissing.