Mit diesem Nachwuchs ist der Trockenbau gut für die Zukunft gerüstet. (Quelle: ABZ Hamm)

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22. November 2022 | Teilen auf:

„Elf Ausbau Helden sollt ihr sein“

Dass es in der Spitze eine hervorragende Ausbildungsqualität im Trockenbau gibt, bewies einmal mehr der Wettbewerb „Ausbau Held“, der in diesem Jahr zum 10. Mal stattfand. Der Wettbewerb macht Werbung für das Berufsbild des Trockenbaumonteurs nach außen wie in die Branche hinein. Denn guter Nachwuchs fällt nicht vom Himmel, sondern braucht viel Engagement der Betriebe.

Zur Zeit des Wettbewerbs stand noch nicht fest, wie sich die deutsche National-Elf im Fußball bei der Weltmeisterschaft in Katar schlagen würde, aber fest stand am Abend des 11. November 2022: Wenn die Fußballer eine solche Leistung liefern wie die elf Jahrgangsbesten des Trockenbaunachwuchses beim Leistungswettkampf zum „Ausbau Helden“, dann darf man Großes erwarten! Selbst die in zehn Jahren gut eingespielte Fachjury war am Ende angetan von der durchweg hohen Qualität der gezeigten Leistungen, ein Indiz auch für die gute Ausbildungsbetreuung in den Betrieben.

Bei der Konstruktion zeigten sich große Unterschiede bei der Herangehensweise. (Quelle: T+A)

Für die Wettbewerbsaufgabe hatte sich Schulungsleiter Horst Bettker, Trockenbauausbilder im ABZ der Bauindustrie in Hamm, eine Konstruktion ausgedacht, bei der – wie immer – die Kniffligkeit im Detail lag. Punkt 8 Uhr erläuterte er den schon angespannten Teilnehmern die Aufgabe. Dann kurzen Rückfragen und ein wenig Zeit zum Überdenken der Herangehensweise ging es dann zügig ans Werk. Nach einer Stunde zeigten sich bereits Sorgenfalten auf der einen oder anderen Stirn, denn die Aufgabe hatte ihre Tücken. Aber nach kurzer (eigener!) Korrekturphase waren alle dann auf dem richtigen Lösungsweg.

Dichtes Feld mit engen Punkteabständen: ein guter Jahrgang 

Sieger und damit Ausbau Held 2022 wurde Pascal Müller aus Essen (Heinrich Schmid GmbH & Co. KG). Auf Platz 2 folgte Nhu Huy Dinh von der Ruben Peter Ausbau GmbH (Floh-Seligenthal). Den 3. Platz belegte Daniel Bozanovic aus Bremerhaven (Lindner SE). In einem ungewöhnlich dichten Leistungsfeld mit knappem Punkteabstand folgten die anderen Ausbau Helden des Tages: Alexander Abatzis aus Isernhagen (Skala Akustik-Decken GmbH), Muin Tolibov und Kamoliddin Mahmudov aus Lathen (B. Schlichter GmbH & Co. KG), Tom Wiese aus Schwerte (Jaeger Ausbau GmbH & Co. KG), Amadou Seck aus Wallenhorst (DeWa Innenausbau GmbH), Jeremy Scholich aus Berlin (Undkrauss Bau AG), Patrick Wolpers aus Solingen (Bohle Innenausbau GmbH) und Luca Memminger aus Winzer (Lindner SE).

Trotz Wettbewerbs: Trockenbau verlangt auch manchmal Teamwork. (Quelle: T+A)

Geehrt wurden die neuen Ausbau Helden dann im Rahmen einer abendlichen Feierstunde, bei der Vertreter des Ausbildungswesens des Bauindustrieverbandes ihre Botschaften überbrachten. So appellierte etwa Felizitas Skala, die langjährige Vorsitzende der Bundesfachabteilung  Ausbau und Trockenbau, an die Teilnehmer weiterhin in deren Umfeld Werbung für den Beruf und die Ausbildung im Trockenbau zu machen. Maike Fritzsching, Geschäftsführerin Berufliche Bildung der IHK Dortmund, betonte den besonderen emotionalen Wert des Ausbauberufes, „denn am Endes des Tages können Sie – im Gegensatz zu manchem Büro- oder Digitaljob – immer auf das blicken, was Sie tatsächlich in der Welt geschaffen haben“.

Die Teilnehmer präsentierten stolz ihre Arbeit zum 10. Jubiläum des Wettbewerbs. (Quelle: T+A)

Welchen Stellenwert der Ausbau Held im Hauptverband der Bauindustrie hat, zeigte die Tatsache, dass sich sogar Tim-Oliver Müller, der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, mit einem kleinen Festvortrag online zuschalten ließ. Er motivierte die jungen Teilnehmer mit einem Blick in die Zukunft, indem er betonte, dass alle derzeit großen Zukunftsprojekte in Gesellschaft, Wirtschaft, Infrastruktur und Klimapolitik zentral mit dem Bauen verknüpft sind. Die jungen Bauleute würden also tatkräftig an der Gestaltung unserer aller Zukunft arbeiten.

Der Ausbau Held ist mehr als nur ein „Schrauber-Wettbewerb“ 

Während in der Wettkampfhalle angestrengt gearbeitet wurde, fanden am Nachmittag unter der Leitung von Moritz Skala, der treibenden Kraft hinter dem Wettbewerb, einige Impulsvorträge statt, die den Austausch zwischen den Ausbaubetrieben anregen sollen. In diesem steuerten die Vertreter einiger Sponsoren (Hilti, Blackläder, Ecophon) Informationen bei. Holger Ortlieb, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Gipsindustrie e.V., referierte zu ökologischen Aspekten der Baustoffe sowie zu den Themen Recycling, Nachhaltigkeit und Forschung.

Claudio Liguori (M.) initiierte vor über zehn Jahren den Wettbewerb und übergab nun offiziell an Moritz Skala (r.). Gerhard Geske (l.), Leiter im ABZ Hamm. (Quelle: ABZ Hamm)

Nach den Ehrungen lud Gerhard Geske, Leiter des ABZ Hamm, dann zum traditionellen Glanzlicht des Tages: dem Festessen mit anschließendem Beisammensein, bei dem die jungen Wettbewerbsteilnehmer, ihre Ausbilder, die Vertreter der Ausbildungsbetriebe, der Verbände, der Schulungsinstitutionen sowie die Juroren einen zwanglosen Austausch pflegen können, bei dem sich manche gute Idee oder wertvoller Kontakt ergibt.

zuletzt editiert am 22.11.2022