Ein großer grüner Bagger arbeitet auf einer Baustelle inmitten von städtischen Gebäuden.
Baustoffrecycling wird auch in der Planung eine immer größere Rolle spielen. Mit einer neuen Deklaration können auch planende Unternehmen Nachhaltigkeit nachweisen. (Quelle: Fons Heijnsbroek auf Unsplash)

AusbauNews 2025-09-09T09:31:00Z Neue Recycled Content Declaration: Transparenz für Nachhaltigkeit schaffen

Eine neue Produktdeklaration weist den Recyclinganteil in Bauprodukten aus. Die „RCD“ des IBU e. V. soll die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen unterstützen.

Mit der Recycled Content Declaration (RCD) stellt das Institut Bauen und Umwelt e. V. (IBU) ein neues Instrument für die Bauwirtschaft vor. Die RCD ist eine freiwillige und unabhängig geprüfte Herstellererklärung, die den Rezyklatanteil in Bauprodukten nachvollziehbar ausweist. Sie richtet sich an Hersteller, Architekt:innen und Planer:innen ebenso wie an öffentliche und private Bauherren. 

„Mit der RCD schaffen wir ein neues Werkzeug zur Förderung der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen. Die neue IBU-RCD für Bauprodukte liefert Transparenz und ist ein Garant gegen Greenwashing“, sagt Florian Pronold, Geschäftsführer des IBU e. V. 

Die RCD wird von einem unabhängigen Sachverständigen verifiziert und daraufhin geprüft, ob sie den geltenden Normen und Vorgaben des IBU-Programms entspricht. 

So entsteht eine RCD 

Der Weg zur RCD ist klar strukturiert. Zunächst beauftragt der Hersteller die Erstellung und stellt die erforderlichen Daten, etwa zu Materialflüssen und Prozessen, für einen Betrachtungszeitraum von einem Jahr bereit. Auf dieser Basis wird ein RCD-Bericht mit Berechnungen und Nachweisen erstellt. Anschließend erfolgt die unabhängige Verifizierung. Eine EPD ist keine Voraussetzung, kann aber für maximale Transparenz mit der RCD kombiniert werden. 

Inhalte einer RCD 

Im Mittelpunkt stehen belastbare Zahlen zum Recyclinganteil. Dokumentiert wird der gesamte Rezyklatgehalt, aufgeteilt in Pre-Consumer- und Post-Consumer-Materialien. Die Angaben können als Jahresdurchschnitt oder produktspezifisch erfolgen. Interne Kreisläufe werden nicht angerechnet, können aber ergänzend ausgewiesen werden. 

Kosten und Gültigkeit 

Eine RCD ohne gleichzeitige EPD-Einreichung kostet 2.500 EUR, für IBU-Mitgliedsunternehmen 2.000 EUR. Bei gleichzeitiger Einreichung mit einer neuen EPD oder bei der Erstellung mehrerer RCDs gelten deutliche Vergünstigungen. Die IBU-RCD ist bis auf Weiteres gültig (Anpassungen bei Methodik-/Prozessänderungen vorbehalten). 

Die Pilot-RCD des IBU e. V. wurde am 1. Juli 2025 im Rahmen des Fachforums „Next Level EPDs“ in Berlin übergeben. Ab sofort können weitere Unternehmen von diesem neuen Instrument profitieren und ihre Ressourcenschonung sichtbar machen. 

Weitere Informationen finden sich auf der Homepage des IBU e.V.

zuletzt editiert am 09. September 2025