Innenraum eines im Bau befindlichen Hauses mit Wänden aus Strohballen.
10 Millionen Tonnen Stroh bleiben in Deutschland jährlich ungenutzt. Der überschüssige Rohstoff könnte zum Beispiel für die Dämmung von Außenwänden zum Einsatz kommen. (Quelle: FNR/Dirk Scharmer)

AusbauNews 2025-04-09T05:00:00Z Leitfaden Strohbau überarbeitet

Die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) hat ihren Leitfaden zur Verwendung von Stroh als Bau- und Dämmstoff überarbeitet. Die Broschüre erklärt unter anderem, wie private, gewerbliche und öffentliche Gebäude mit Stroh gedämmt werden können.

Der Einsatz von Stroh als heimisches, in relevanten Mengen verfügbares und klimafreundliches Dämmmaterial wird seit Jahrhunderten praktiziert, gewinnt jedoch im Angesicht des Klimawandels und aus ökologischen wie ökonomischen Erwägungen zunehmend an Relevanz.  

Der Leitfaden „Leitfaden Strohbau – Nachhaltig Bauen und Dämmen mit Stroh“ informiert über die vielfältigen Möglichkeiten, die das klimafreundliche Material beim Bauen und Sanieren eröffnet. Die Broschüre beschreibt 28 Strohballenbauten in Deutschland und Europa, führt die Eigenheiten und Vorzüge der Strohbauweise auf, legt eine Ökobilanzierung des Stroh-Holzbaus nach dem staatlichen Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) vor und enthält aktuelle Schallschutznachweise strohgedämmter Außenwände. Sanierungskonzepte mit Strohballen finden in der überarbeiteten Ausgabe Platz in einem eigenen Kapitel. Vorfertigung und Strohballeneinbau auf der Baustelle werden Schritt für Schritt anhand von Bilderserien dargestellt. 

Hintergrund:  

Bislang bleiben nach Angaben der FNR in Deutschland etwa 10 Millionen der jährlich in der Landwirtschaft anfallenden 40 Millionen Tonnen Getreidestroh ungenutzt. Theoretisch reicht diese Menge dafür aus, die Wärmedämmung von mehr als 350.000 Einfamilienhäusern zu realisieren. Stroh wird bislang vornehmlich im Einfamilienhausbau und im ein- bis drei-, teils auch höhergeschossigen Wohnungsbau verwendet. Strohdämmungen eignen sich gleichermaßen für kleine wie für großräumige Bauwerke – vom Büro über Kindergarten und Schule bis zum Logistikzentrum.

zuletzt editiert am 09. April 2025